No. 22
2011/2
Doktorvater, Doktormutter, Doktorkind: gekreuzte Blicke auf ein nicht unproblematisches Verhältnis
Abstract:

Angeregt wurden die nachfolgenden Überlegungen durch eine Diskussion während der 7. DGFF-Nachwuchstagung Ende Februar 2011 in Berlin. Dort waren die teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler/innen gebeten worden, in Gruppen sowohl ihre Erwartungen an die Betreuer/innen ihrer Qualifika- tionsarbeiten als auch ihre Bereitschaft zu entsprechendem eigenen Enga- gement zu formulieren. In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass in der Fremdsprachendidaktik aufgrund der sehr unterschiedlichen Umstände, Bedingungen und Erwartungen eine vorgegebene formalisierte Betreuungsvereinbarung vermutlich wenig hilfreich ist. Jedoch sollten sich die Beteiligten über zentrale Aspekte ihres ja meist mehrjährigen Betreu- ungsverhältnisses klar werden und austauschen, damit die von beiden Seiten aufgewendeten Energien möglichst in vollem Umfang der wissenschaftli- chen Arbeit zugutekommen.

Der vorliegende Beitrag greift diese Initiative auf. Auch wenn viele der angeführten Aspekte ins Feld realer oder vermeintlicher Selbstverständlich- keiten gehören mögen, möchte er Betreuenden und Promovierenden einen Anstoß dazu geben, die Implikationen ihres Arbeitsverhältnisses zu reflek- tieren – und dies mit einer doppelten Zielrichtung: Zum einen will der Bei- trag Anlass geben, sich der eigenen Rolle im Betreuungsverhältnis zu vergewissern, zum anderen und vor allem jedoch will er eine Basis für ge- meinsame Verständigungsprozesse bereitstellen. Dem Wunsch, zu Dialog und Metakommunikation anzuregen, entspricht die Struktur des Beitrags. In ihm kommen beide Perspektiven zum Ausdruck: die der Nachwuchswissen- schaftler/innen Bettina Deutsch (BP), Jochen Plikat (JP), Katrin Siebel (KS) und die entsprechenden Überlegungen der beiden Hochschullehrenden Da- niela Caspari (DC) und Lutz Küster (LK).

Seite 243-252, Heft 2/2011, Band 22