1. Mehrsprachigkeit anders denken
Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität sind im europäischen Bildungsdiskurs fest verankert (z.B. Byram & Zarate 1997; Europarat 2001; Jostes 2006) und längst zu theoretischen Bezugspunkten für das Lehren und Lernen von Sprachen geworden. Konkretisierung haben dabei in erster Linie Ansätze zum bilingualen Lernen (z.B. Caspari, Hallet, Wegner & Zydatiß 2007) und zur Theoretisierung des bilingualen Sachfachunterrichts (z.B. Breidbach 2007) gefunden. Weit weniger griffig bleibt jedoch die Verankerung von Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität im schulischen Fremdsprachenunterricht. Bestimmt wird der Diskurs aktuell in erster Linie durch Fragen des Erwerbsalters und der Sprachenfolge (z.B. Bausch 2003; Hufeisen & Neuner 2003) sowie durch Forschungen in den Bereichen der rezeptiven Mehrsprachigkeit und der Interkomprehension (z.B. Doyé 2006; Meißner & Reinfried 1998).