Dieser Artikel präsentiert einen Überblick zu Studien im Bereich Herkunftssprachen mit einem Schwerpunkt auf der Situation in den USA. Beginnend mit einer Definition von Herkunftssprachen, liefert der Beitrag eine kurze Zusammenfassung linguistischer Herkunftssprachenforschung und untersucht die miteinander verflochtenen Beziehungen zwischen Forschung und Unterrichtspraxis. Zudem wird dafür argumentiert, dass bestimmte Erhebungsmethoden aus der Herkunftssprachenforschung, insbesondere Grammatikalitätsurteile, keine angemessenen Testinstrumente für die Zielgruppe darstellen. Das nächste Ziel in der Herkunftssprachenforschung wird darin bestehen funktionierende, aufeinander abgestimmte Instrumentarien zu entwickeln und effektive Testmethoden für Herkunftssprachensprecher/innen zu etablieren. Diese können von den Lehrenden unmittelbar im Klassenzimmer angewendet werden, um den Sprachstand ihrer Lernenden zu untersuchen und deren Fortschritte zu verfolgen. Der Aufbau einer großen Datenbank zum Fortschritt von Lernenden im Herkunftssprachenunterricht stellt eine unmittelbare Notwendigkeit im Bildungssystem dar; die Etablierung einer solchen Datenbank erfordert ein gründliches Testen der Lernenden vor Beginn, während und nach Abschluss des Herkunftssprachenunterrichts.