Der Beitrag fasst die fremdsprachendidaktische Forschung aus Deutschland im Feld von Inklusion, Heterogenität und Diversität der Jahre 2009 bis 2020 zusammen, bewertet diese hinsichtlich ihrer Aussagen für die Gestaltung inklusiven Fremdsprachenunterrichts anhand verschiedener Kategorien und schließt daraus weitere Forschungsdesiderate. Häufig positivistisch eingefärbten Darstellungen zum Potenzial von Fremdsprachenunterricht für inklusive und auf Teilhabe angelegte Bildungsprozesse in theoretischen Arbeiten stehen in den empirischen Beiträgen die Herausforderungen zur methodischen Gestaltung, (multi-)professionellen Arbeit von Lehrkräften sowie nicht selten organisatorische Zwänge entgegen. Letztere offenbaren allerdings häufig geringe Fallzahlen, kaum Interventions- oder rekonstruktive Studien und in Teilen nur selten differenziert beschriebene Forschungsdesigns. Gegenstandsbezogen wurden bislang weder Möglichkeiten individueller, kompetenz- und lern- bzw. begabungsorientierter Assessmentinstrumente, noch digitale Medien oder der Einsatz von Lehrwerken und Unterrichtsmaterial umfassend erforscht, während zur methodischen Gestaltung in theoretischer sowie zu Fremdsprachenlehrkräften in empirischer Hinsicht (und in beiden Bereichen vor allem für Englisch als Fremdsprache) erste Erkenntnisse generiert wurden.
This article has three objectives. It summarises foreign language teaching research in Germany from 2009 to 2020 in the field of inclusion before evaluating it with regard to its implications for the design of inclusive foreign language teaching. Finally, it concludes by identifying further research desiderata. While the potential of foreign language teaching for inclusive and participatory educational processes is often presented in a positivistic way in theoretical works, the challenges of methodological design, (multi-)professional work of teachers and organisational constraints are often reported in empirical contributions to thwart effective implementation. This empirical research, moreover, reveals small case numbers, limited numbers of intervention or reconstructive studies, and rarely describes complex research designs. To date, neither the possibilities of individual, competence-, learning-, and talent-oriented assessment instruments, nor digital media or the use of textbooks and teaching materials have been comprehensively researched.